(( seems like everything good is bad — everything bad is good ! ))
We Rise By Lifting Others // SOMETHING MUST BE DONE
. . eine »Stehende Welle» durch Momente der letzten Zeit. In gewohnt experimentell-stimulativ klangmalerischer Manier
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Mit Songs von Ella Fitzgerald ( Let’s Call The Whole Thing Off ), Supertramp ( Easy Does It / Give A Little Bit ), Robbie Williams ( Tripping ), JJ Grey ( Everything Good Is Bad ) und Aufnahmen einer leider fuer uns bis Dato namenlosen Band von einem Strassenkonzert zu Marseille, den 2. Augus dieses Jahres.
Sehr herzlichen Dank an Kurt, Alex, Tamara, Iva, Carlotta & all nice People around . .
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Radio LoRa, 97.5 MHz
Sonntag 1. September 2024, 21:45-22:30
WE RISE BY LIFTING OTHERS // Something must be done !
»We rise by lifting others» sah ich auf dem T-Shirt einer etwa 8 Jahre alten Lady in Marseille stehen. —Und ich finde den Spruch weise — und sehe darin ( etwas pathetisch gesprochen ) das Credo einer TeamWorkKultur auf den Punkt gebracht. (( — Im Gegegnsatz zu einer eher hierarchistischen Kampf- und Machtpolitik, die Diskurse unterdrueckt ihre Staerke eher aus der Erniedrigung schoepft ) — Kein Wunder: Ella Fitzgerald meint in meiner AudioCollage dazu:
SOMETHING MUST BE DONE
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»We Rise By Lifting Others // SOMETHING MUST BE DONE 2/11« als MP3 hoeren
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Zusammen mit Alex probiere ich im Juli in der Scheune einige Klangerzeugungsgeraete aus. Tamara bestellt einen Prosecco, und mir ihr telefonier ich zwei Mal. Beim ersten Mal mag sie mir nicht zuhoeren, beim zweiten darf ich dafuer den schoenen Ratgebersong »Easy Does It» von Supertramp vorsingen. — In welchem Zusammenhang Kurt’s Anfangszitat »Gone to Hell — Suits You Well» genau steht, bleibt ungeklaert. Auch wir sind streckenweise schon durch die Hoelle gegangen. Ella Fitzgeralds Song » Let’s Call The Whole Thing Off » bringts mehr oder weniger wieder back to harmony :
Things have come to a pretty pass
Our romance is growing flat
For you like this and the other
While I go for this and that
Goodness knows what the end will be
Oh, I don‘t know where I‘m at
It looks as if we two will never be one
Something must be done
((( Hintergrundkapitel 1. die Welt nervt )))
Und das ist nicht so ernst gemeint, wie es klingt, aber stimmt manchmal doch schochli. — Die Marseiller Band, die wir am 2. August dieses Jahres auf der Treppe am Court Julien sahen, bringt etwas taenzerischen Groove in die Szene. Mit Kurt, den ich inzwischen wie andere alte liebe befreundete Voegel vermisse bin ich Anfang April am Plaudern und Haareschneiden, — wir reden ueber die Krankheit, ueber die angeschlagene Lunge ( die Atemhilfsmaschine LUNGE ZUERICH ist hoerbar ), dann ueber Nihilismus, Coolness, ueber das Rauchen, ueber das Kokettieren mit nihilistischer Arroganz oder Nochalence, die einem manchmal fuer einen kleinen Moment ein Gefuehl der Ueberlegenheit gibt . . — auch fuer einen kleinen schuechternen Jungen, der keiner Fliege etwas zuleide tun koennt‘ . .
((( Hintergrundkapitel 2. Das Universum ist doof )))
Der alte Supertrtamp-Song »Easy Does It» wird rezitiert:
And if my thoughts had wings
I‘d be the bird that sings
I‘d fly where love isn‘t shy
And everyone is willing to try
And if we had the time
The time‘s so hard to find
I could believe what you say
Start sending those shadows away
And if you know who you are
You are your own superstar
And only you can shape the movie that you make
So, when the lights disappear
And only the silence is here
Watch yourself, easy does it, easy does it, easy while you wake
((( Hintergrundkapitel 3. Wirklichkeit ist Wahnsinn )))
Der Wind weht, es ist nicht der provenzalische Mistral, sondern die Luft, die zwischen dem Falz unserer Wohnungstuer durchzieht. Bei Minute 15, 46 Sekunden wiehert eins der Pferde, die unser Scheunenareal begrasen. Wir sprechen ueber die immer etwas kuehlere Stadt Zuerich und ihre Vor und Nachteile. Meine Behauptung einer nihilistischen Tradition Zuerichs steht erst mal noch auf wackligen Fuessen, und ist mit keinerlei Wissen meinerseits untermauert. — Sorry ich bin Holzschnitzer, Grafiker, tiefere Grundlagen uebersehe ich zugunsten der Klarheit zuverlaessig. Aber Mentor Kurt nimmt in solchen Situationen zuverlaessig an die Kandare . . Wir bewegen uns in Widerspruechen
Wie soll mer eine Stadt lieben ? — vielleicht muss mer sie lieben, oder mer kann sie garnicht lieben . . Lieben, was lieben ? — vielleicht das Leben, das Tanzen, die Musik oder die Menschen . . — Aaber grad alle ? — Was an allen ? . . oder einfach nur diese oder jenen ? — Wir wissen es nicht ! — Oder nicht immer ! — Hat Dir die frostige Kaelte Zuerichs auch schon den Stinkefinger gezeigt ? — Ist es der See der Segen, der Zuerich so nuechtern und cool gemacht hat ? — Und sogar vor einigen Jahunderten eine NewReligion hervorgebracht hat, in der es Gott schon so gut wie gar nicht mehr gibt. — Aber gibt es denn wenigsten noch die Guete, die fuer viele Synonym fuer Gott ist / oder einmal war ? — Oder steht das Postulat der Naechstenliebe schon klar viel zu Links fuer die gar streng-texttreuen Evangelikalen . . ( wie ich kuerzlich im Radio hoerte )
Dafuer haben wir die Pflicht, glueckich zu sein. — Wo moechtest du leben, wenn du die Moeglichkeit haettest ? — Fuer meinen Teil: im Moment hat es mir die charmante franzoesische Mittelmeer-Alpenstadt angetan.
Ein paar mal wiederholt erklingt der Song »Tripping» des schillernden Performers Robbie Williams:
Why do you think we should suffer in silence ?
(( First they ignore you, Then laugh at you and hate you
Then they flight you, Then you win
When the truth dies, Very bad things happen
They‘re being heartless, Again ))
Parallel zu allem sind wir inzwischen in Marseille am Strand, direkt neben einem Olympiade-Turnier angekommen. Der Groove der Sendung ist ( fuer sehr flexibel Tanzende ) schon durchaus tanzbar. — Die beiden am Nebentisch schwatzen weiter und weiter — ueber Aussenseitertum, Social Integration ihrer kuenstlerischen Hirngespinste in der Kleinstadt und so — Difficulture werde gerade 25 Jahre alt ! — ( founded in 1999 ) — Oh
. . wir streifen London Big City Life und nun vor allem die ( beinahe ) »rurale Schoenheit» Marseille. — Die Court-Joulien-Band spielt Reggae. — Kurt und ich landen schliesslich wir beim einsamen und talentierten Architekten-Superstar Le Corbusier aus La-Chaux-De-Fonds, der ( zumindest aus meiner Sicht ) mit seinen skulpturalen Bauten jurassischen Gebirgs-Charme nach Marseille ander Orte im Unterland gebracht hat. — Aber nicht nur . .
Dass er der Architekt der unrealisierten Projekte sei, liegt ja halt vor allem daran, dass er sehr sehr viele grandiose Visionen projektierte und sehr viele Teile der ganzen Welt umgestalten wollte. Aber es gab natuerlich schon auch ein paar bedauerliche Geschichten gescheiterter Projekte. Vor allem duerften alle Zuerchers einer unrealissierten Corbusischen Rentenanstalt nachtrauern, die vielleicht ( wie die erste Unitee d’Habitation ein Juwel geworden waere ) die wir uns aber dank dem umso schoener zusammenphantasieren koennten — aber bitte mit dem Steinern-Jurassischen-Art-Brut-Charme, den dieser Halbgott der Architektenwelt so schoen und berechtigt auszeichnet — und ( designerisch ) »menschlich» macht . .
. . und am Schluss muss die geschaetzte Hoererschaft auch noch JJ Grey’s Hit ueber seine Inneren Widersprueche bezueglich Liebesleben in einer handgestrickt-krakelig-jammervollen Version ueber sich ergehen lassen . .
Everything Good Is Bad
Seems like everything good is bad
And everything bad is good
Seems like everything good is bad
And everything bad is good
Your love is like the sweet forbidden fruit in life
I‘m another woman‘s man you‘re another man‘s wife
We both know the difference between right and wrong
Life is full of temptation it‘s hard to be strong
Seems like everything good is bad
And everything bad is good
Seems like everything good is bad
And everything bad is good
A Dio — A Déesse — A-D-H-S
( ueber die Pflicht, zufrieden zu sein )