Mit einer Verkaufsabsicht zu behaupten, Echinacea-(Sonnenhut)-Praeparate seien ein gegen SARS-CoV-2 wirksames Mittel, ist gemaess Swissmedic, der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Heilmittel strafbar. Dass sie in der richtigen Anwendung moeglicherweise tatsaechlich einen guten Schutz erzielen, scheint sich aber zu erhaerten.
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Dieser Sonnenhut waer wohl der falsche: Nein: es geht um die Pflanze namens »Sonnenhut».
tobias markus strebel
Dass in den letzten zwei Wochen ein Diskurs um die antivirale Wirksamkeit von Echinacea losgetreten wurde, hat mich gefreut. Zu Grunde lag den Berichten in verschiedenen Zeitungen eine Studie, die am 9.9.2020 im VirologyJournal publiziert wurde: ueber die antivirale Wirkung des Praeparats Echinaforce (der Firma A.Vogel). Im Labor / in der Petrischale wurde die antivirale Wirkung von Echinacea auch in Bezug zum CoronaVirus nachgewiesen.
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Am 5. April posteten wir fuer unsere Freunde auf Instagram das kurze Video, in dem wir nonverbal unsere Empfehlung abgeben, sich mit Gurgeln ein bisschen gegen Viren zu schuetzen — und damit ziemlich sicher auch gegen SARS-CoV-2 eine . Das ist natuerlich weder Werbung noch erhebt es den Anspruch auf eine »Wissenschaftlichkeit» die fuer Medizin-Marketing berechtigterweise strengeren Standards standhalten muesste, aber es weist auf eine altbewaehrte Moeglichkeit hin, sich gegen Virenerkrankungen zu schuetzen.
Die letzten drei Tage hat’s mich wiedermal erwischt, ich holte mir eine heftige Erkaeltung (so wie ich es jaehrlich ein bis zwei mal erlebe), und ich benutze deswegen intensiviert die Erkaeltungstropfen von Spagyros. Eins der Hauptbestandteile dieses Gurgelpraeparats ist ebenfalls Echinacea. — Ich benutze die Erkaeltungstropfen immer dann, wenn irgendwelche Infekte im Rachen/Hals auftreten — auch bei Kopfschmerzen oder Grippesymptomen — und bis jetzt mit gutem Erfolg. — So wie es mir vor etwa 40 Jahren mein Hausarzt empfahl, simuliere ich beim ausgedehnten Gurgeln im Rachen quasi die Petrischale des oben genannten Versuchs, in der alle moeglichen Viren oder Bakterien durch die ziemlich konzentrierte Loesung abgetoetet oder zumindest dezimiert werden.
Der Geschmack des Gurgelpraeparates ist so scharf und drastisch, dass ich im Erkaeltungsfall meine Kinder zwingen musste, diese Medizin zu gurgeln und zu schlucken. Die Wirkung, die sie inzwischen selbst erfuhren, hat sie doch auch bereits dazu ueberzeugt, sich der unangenehmen Kur zu unterziehen. Der Geschmack ist so grauslig, dass ich mich nur mit Widerwillen in die ungemuetliche Situation der Viren-und Bakterienschwaerme einfuehlen moechte, die durch diese graessliche Kur geplagt werden. Zum Glueck gibt mir der Geschmack dann aber im Hals auch das Gefuehl von Frische und »Sauberkeit».
Nach einem Tag und einer Nacht Nase-Putzen, Gurgeln und Tee-Trinken ist jeweils das Schlimmste ueberstanden — so auch jetzt. Der Verdacht, ich sei vom SARS-CoV-2-Virus ereilt worden, besteht bis jetzt gluecklicherweise nicht. Die aktuelle Virendebatte verfolge ich mit Aufmerksamkeit, die Bildung von sich hart trennenden Meinungs- und Glaubensgemeinschaften eher mit Besorgnis.
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Die Rachenhoehle sei, wie ich zu Anfang des Corona-Lockdowns irgendwo auf Radio SRF einen Virologen sagen hoerte, fuer viele Viren quasi das »Foyer des Koerpers»; — das erste »Basislager» der Influenza- oder auch der herkoemmlichen und neuartigen Corona-Viren. Sie kommen ueber Mund, Augen, Nase in den Koerper und machen sich laut dem Experten zuerst in der Rachenhoehle fuer den naechsten Angriff ihrer bevorstehenden Usurpation parat. — Die zweite Station waere im Fall des Covid-19 Krankheitsverlaufs die weniger einfach zu bekaempfende / zu heilende Lungenentzuendung. Eine Erklaerung, die mir gerade im Zusammenhang meiner Erfahrung mit diesem Medikament plausibel erscheint.
Wenn die Erkenntnisse aus diesen paar Informationen und Erfahrungen zutreffen, kann durch taegliches Gurgeln mit einer dieser antiviral-antibakteriell wirksamen Loesungen — an dieser Stelle des Koerpers und im richtigen Moment — eine Angriffsflaeche des Koerpers gegenueber Virenangriffen um ein schoenes Stueck verringert werden. — Naheliegend, und also auch nichts Neues, dass das auch bei dem »NeuartigenCoronaVirus» seine eindaemmende Wirkung haben wird. — So gurgeln wir nun also seit dem Ausbruch der Pandemie oefter als normal, und empfahlen oder verschenkten die Flaschen von Spagyros an unsere Liebsten.
Am 15.9. titelte der Blick: »Sensations-Studie: Thurgauer Naturheilmittel wirkt gegen Corona» — Die »Sensation» ist dabei dabei wohl lediglich, dass diese Information fuer so viele neu ist, dass sie im Boulevard erscheint, also breit zur Diskussion kommt, und dass sie angesichts der Situation auf grosses Interesse stoesst.
Eine einerseits verstaendliche aber doch auch unglaubliche Erscheinung ist, dass nun »alle» in die Apotheke rennen, um das »Wundermittel» zu kaufen. — Die Menschheit erkennt sich in diesen Jahren, Monaten und Tagen als weltumspannender Schwarm. — Verschaerfte Herdenmentalitaet. — Nach all den pastoralen Bloek-Syndrom-Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahrhunderten machen »durften» . . .
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Aber wie gehen wir mit unserer »Schwarmidentitaet» um? Wem hilft unser »gemeinsamer Feind» — called »Virus SARS CoV-2» und seine Nachfolger? Wird er mir durch den netten Nachbarn gebracht oder kann ich mich auch ueber Social-Media anstecken?
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»Homo Homini Lupus» und »Language is a Virus» . . .
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Wie entwickeln wir uns unter den neuen Praemissen weiter? Wie evaluieren wir unsere Leitfiguren? — Und wie erkennen wir rechtzeitig, wenn wir vom »Menschen, des Menschen Wolf» nur noch bewirtschaftet werden, wenn uns Fallen gestellt werden, oder wenn wir ueber eine Klippe gelockt werden sollen?
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ZWEITER TEIL
In dem es eher um Begriffe, Versprechen, Revierkaempfe und um erlaubte und unerlaubte Deklarationen geht
»Sensations-Studie» ist der Boulevard-Begriff, mit dem der Blick in diesem Fall, in diesem Feld der Duennhaeutigkeit seine Aufmerksamkeit erregt. Das ist das Business der Massenmedien. Tags darauf verbietet Swissmedic am 16.9., Echinacea als Heilmittel gegen Corona zu verkaufen, da seine Wirkung erst im Labor nachgewiesen sei, noch nicht aber im menschlichen Koerper. »Echinaforce» ist gegen Erkaeltungen zugelassen. Um gegen SARS-CoV-2 zugelassen zu werden, muesste moeglicherweise ein neues, einige Jahre dauerndes Zulassungsverfahren durchgefuehrt werden.
Die Breitenwirkung (gegen Viren, die ueber die Rachenhoehle in den Koerper treten) dieses Medikaments, waere schwer in einer Swissmedic-Zulassung zu formulieren. — Mag schon sein, dass diese Reaktion von Swissmedic ihre Berechtigung hat. — Allerdings sollte mit einer klinischen Studie zur Verifikation der zwar zunehmend evidenten, nach wissenschaftlichen Standards aber erst »vermutbaren Wirkung» nicht zugewartet werden, moegliche Nebenwirkungen muessen hier ja nicht mehr getestet werden.
Schoen waere, wenn Swissmedic die Verifikation (oder auch die Falsifikation) diesen »Verdachts» befoerdern wuerde. Und schoen waere auch, wenn neben der berechtigten Abwehr dagegen, Echinaforce als Wundermittel anzupreisen, auch die zur Hoffnung berechtigenden Aspekte, die aus der Studie resultieren, auch offiziell anerkannt wuerden. — Koennte mit einem Hausmittel wie Echinacea tatsaechlich die Covid-19-Erkrankung wirksam um ein gutes Stueck behindert werden, waere das ein Segen fuer die Gesellschaft. — Und es waere aber auch ein eine (kleine) Katastrophe fuer die boersenkotierten Pharmaunternehmen, die mit jeder neuen Pandemie auf neue Milliardengewinne hoffen duerfen; — und die (etwas malizioes ausgedrueckt) ein vitaleres Interesse an unserem Krank-Sein haben koennten, je mehr sie sich auf ihre Profite optimieren wuerden.
>> 20200909 VirologyJournal — In vitro virucidal activity of Echinaforce®, an Echinacea purpurea preparation, against coronaviruses, including common cold coronavirus 229E and SARS-CoV-2
>> »20200915 Blick — Sensations-Studie: Thurgauer Naturheilmittel wirkt gegen Corona»
>> 20200916 Swissmedic — Echinacea als vermeintliches Mittel gegen das neue Coronavirus
>> 20200917 SRF — »Echinaforce»: Swissmedic prüft möglichen Werbeverstoss
>> 20200917 Aargauer Zeitung — Nebst Echinaforce: Auch Süssholz und Löwenzahn könnte helfen – aber Apotheker ruft zur Vernunft auf
>> 20200124 Aargauer Zeitung — Sonnenhut statt Antibiotika: Echniacea soll Grippe und Erkältungen verhindern – Spital testet neue Präparate
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Wiedermal stehen sich »Pharma-Medizin» und »Alternativ-Medizin» gegenueber. In der ersten werden eindeutig nachweisbare Erkenntnisse ueber Medikamente kultiviert — identifizierbare Ursache und erklaerbare Wirkung gegen klar definierte Symptome. In der zweiten geht es eher um die Kunst des Heilens, in der mit sachten Methoden, mit geringen Nebenwirkungen und eher mit dem Erhalt der »Gesundheit» als mit dem bekaempfen von Krankheit gearbeitet wird. Medikamente mit Breitenwirkung oder das medizinische Kochen (wie es bei Ajurveda mit durchaus wissenschaftlichen Grundlagen kuntiviert wird) passen nicht in das in unserer Politik vorherrschende Medizinkonzept.
Die der »gesellschaftlichen Allgemeinheit» verpflichtete, serioese Swissmedic wird aber hoffentlich auch gewaehrleisten, dass es bei der Zulassung einer Covid-19-Impfung mit rechten Dingen zugeht. Unser Gesundheitsminister scheint mit der Pharmaindustrie an den Segen der Impfung zu glauben. Und er erwaegt lange bevor diese in Sicht ist, bereits ein Impfobligatorium. — Waehrend sich die Gesellschaft in verschiedene, sich hart voneinander abgrenzende »Quasi-Religionsgruppen» aufteilt: Maskenverweigerer_innen, Impfgegner_innen, Corona-Leugner_innen, Strategen und Follower, Verschwoerungsglaeubige und Regierungstreue — wird der Diskurs zunehmend unsachlich, schwierig, verwirrt, sogar unmoeglich . . .
Sprache differenziert die Betrachtung (das ist ok, und wir koennen damit umgehen).
Ideologie zerbricht den Diskurs (das waere schade).
TMS 20200927
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P.S.:
Mein heutiger FB-Kommentar zum Tages-Anzeiger-Artikel 20200923 »Berset kann sich Impfobligatorium vorstellen — Für den Gesundheitsminister ist es denkbar, dass sich Pflegende in Heimen gegen Corona werden impfen lassen müssen. Deren Verband warnt davor, das Personal als «Testgruppe» zu benutzen.»
Es waere seltsam — sogar ein »Wunder», wenn in einem Jahr schon eine »serioese» Impfung verfuegbar waere. Von Experten hoerte man zu Anfang des Lockdowns, dass es gegen zehn Jahre brauche um so ein Medikament zu entwickeln, zu testen und zur Zulassung zu bringen. Dass trotzdem auf die Hoffnung gesetzt wird, doch schon in viel kuerzerer Zeit das »Ei des Kolumbus» zu finden, scheint vor diesem Hintergrund naiv. — Das zeigt den »Wunderglauben», der im Marketing der High-Tech-Science-Medizin gepflegt wird, und mit dem fatalerweise am Ende das Konzept wissenschaftlicher Aufklaerung den sagenhaften Renditemoeglichkeiten im »Krankheitsbusiness» geopfert wird !
Koennen wir noch auf Swissmedic hoffen, die Behoerde, die diese Impfung wird zulassen muessen. — Im Moment kaempft Swissmedic z.B. aber gerade gegen die Verbeitung der Erkenntnis, dass alternativmedizinische Echinacea-Gurgelpraeparate richtig angewandt — eine gute Wirkung erzielen gegen die Verbreitung der Viren, die ueber die Rachenhoehle in den Koerper treten, — also mit ziemlicher Sicherheit auch gegen das Coronavirus. Kein Ego-Shooter-Laserschwert-Medikament sondern ein alt bewaehrtes Mittel mit Breitenwirkung.
Die »Corona-Krise» wirft neues Licht auf die fatale und unendlich kostenintensive Bevorzugung der Pharmaindustrie gegenueber der Alternativmedizin. Ich hoffe, dass dem Gesundheitsminister der Ruecken gestaerkt wird, hier nicht der Korruption in die Haende arbeiten zu muessen, deshalb waere mir lieber er wuerde den Gurgelzwang ankuendigen als den Imfpzwang