Sorry mit dieser Sendung wird vorsaetzlich und beabsichtigt Verwirrung gestiftet . . .
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GeisterUndMedien 1 als MP3 hoeren:
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RadioDifficulture 16. Juli 2017, 21.45 SO21, RadioLoRa 97.5 MHz : I read that I heart you laughing
Ja ja, ich hab davon gelesen! — Hier wird mit dem Phrasendrescher durch Marshall Mc Luhans virtual-Space der „mechanischen Braut“ gesurft. Die Textbruchstuecke werden mit der Kuechenknetmaschine zu Brei verknetet. Die Urheber der Zutaten sind Bob Dylan, REM, Carlotta/Leandra TMS und Marshall Mc Luhan. Zwischendurch sind sogar noch ganze Woerter oder Fragmente von Saetzen zu erkennen. Die Zufaelle, die passieren, sind eigentlich die Geister, die ich rief — ein Experimet darueber, wie durch Lesen Bedeutung entsteht. Das Lesen macht vermutlich immer den groessten Anteil des Schreibens aus. Hier war das Lesen auch das „Sichten“ von Audiomaterial und das Schreiben auch das Zusammenschneiden und das magnetische Sichern in die digitalen Codes der Audiodaten. — Aber davon haben wir noch nicht gegessen!
In der zweiten Haelfte redet Anton Vidokle, Gruender der Kunst-Webplattform E-Flux darueber, dass Kunst nicht unbedingt durch Arbeit entstehen muss — ganuso, wie mer auch keine „Arbeit“ leisten muss, um sich z.B. zu verlieben. Wir stecken also nochmal in einer medialen Selbstreflexion des Redens ueber eine andere Art des Redens. — Keine Rettung in Sicht aus den abgruendigen Wirbeln der Medienreflexion. Wir kommen erst aus dem Spiegelkabinett der Reflexion der Selbstreflexion, wenn wir in den Garten gehen und unser Gemuese selber anpflanzen (das waere: „Work“) — Im Gegensatz dazu „Action“ (nach Hannah Arendt) umfasst alle Aktivitaet, die Informationen uebertraegt oder moduliert . . . Ja, und Medien sind wir selbst natuerlich auch: Informationsspeicher_innen, Informationsvermittler_innen, Datentraeger_innen
Art Without Work — Anton Vidokle
E.Flux
Die Gechichte wuerde ja eigentlich erst kompliziert, wenn mer Kommunikationsabsichten verfolgen wuerde — wenn naemlich „etwas bewirkt“ oder „etwas gesagt“, eine Erkenntnis ueber eine „Wahrheit“ vermittelt werden sollte. — Nein, das ist ganz und gar nicht der Fall! — Hier geht es hoechsten darum, mit einer widerspenstigen Geschichte einen beschaulichen Sonntagabend ein bisschen irritierend zu verzieren, — zum geistigen Flanieren einzuladen, auf eine Geisterbahn zu gehen oder noch eine weitere Inspirationmaschine zu starten (so als ob wir nicht schon genug davon haetten).
In der Sonntagszeitung vom 16.7.2017 sagt „Breaking Bad“-Star Bryan Cranston es sei schoen, ueber Kunst zu streiten, weil in den Streiterein ueber Kunst immer beide Seiten Recht haetten. Also lasst uns doch froehlich streiten! — Und so ist das hier halt auch bloss ein verschwommenes Rauchzeichen einer Gegenwart zur anderen — der Nachfrage beduerftig, sofern etwas verstanden werden gewollt wuerde. — Ungenau! Ein bisschen beliebig und vielleicht auch unfertig. Und vielleicht sogar unnoetig. — Kartoffeln haben wir damit noch keine auf dem Tisch.
Wer jetzt trotzdem noch hoeren will . . .